Abscheulich, gräulich – Atrocity

Ludwigsburg vor den Toren Stuttgarts ist die Heimat von Atrocity, einer Band, die ihre Bandgeschichte mit Death Metal begann. Seit der Bandgründung wurde mit allen möglichen Stilen experimentiert, nur um am Ende wieder zu den Wurzeln zurückzukehren. Die Reise durch die verschiedenen Musikgenres war auch eine Achterbahnfahrt der Anerkennung. Wie „harte deutsche Jungs“ der 80er-Jahre gelten die Musiker um Bandleader Alexander Krull heute als Kult und sind immer gern gesehene Gäste auf vielen Open Airs.

Atrocity – Am Anfang war der Death Metal

Mit der Gründung im Jahr 1985 gehört Atrocity zu den ältesten Bands in diesem Genre. Bis zum ersten Album vergingen jedoch fünf Jahre. Dieses schlug in der Szene ein wie eine Bombe und machte die Band umgehend zu gefeierten Stars. Schon das zweite Album namens Todessehnsucht stand unter experimentellem Einfluss, auch wenn man es immer noch dem Death Metal zuschreiben kann. Es kamen jedoch schon viele klassische Effekte zum Einsatz, was nicht unbedingt auf Begeisterung unter der Anhängerschaft stieß.

Metal goes Ethnopop

Mit Calling the Rain schlug man eine musikalisch fast komplett neue Richtung ein. Auch wenn man damit die Fans der Geburtsstunde komplett vergraulte, kamen viele neue Fans hinzu. Anstatt auf den bekannten Death-Metal-Festivals spielte man jetzt mit Bands wie Subway to Sally oder Sisters of Mercy bei Veranstaltungen wie dem bekannten M’era Luna Festival und nicht in Wacken oder beim Full Force Festival.

Alexander Krull, der letzte Atrocitianer

Seit diesem Jahrtausend ist Alexander Krull das einzig verbleibende Original. Es folgten weitere musikalische Experimente, von denen Werk 80 für richtig Aufsehen sorgte, dass es einen gesonderten Blogartikel wert ist. Es dauerte bis 2013, bis sich Krull wieder auf seine Wurzeln besann und mit Okkult wieder ein waschechtes Death-Metal-Album ablieferte. 2018 folgte Okkult II, ein Album, das die Band endgültig zurück in das Herz der Death-Metal-Fans brachte.